Rosy Beyelschmidt
... AND THE MOON IS ALMOST HIDDEN

2023
Ultra HD (4K) color video, 2-ch sound, 6:50 min [➚]

Director · Writer · Performance · Words · Sound : Rosy Beyelschmidt
Camera · Sound Design · VFX · Editor : Dieter Beyelschmidt


Ich bin mit meinem 404 nach Paris unterwegs, es ist 1969; hole mir ein paar Bücher ab, die mir sehr wichtig sind. Es ist günstig, kann ein paar Tage bleiben, kurze Gespräche mit Freunden führen. Komme jedoch nicht mehr an sie heran .... alles was vorher klar war wirkt nun ziemlich diffus.

Es ist 2022 - ich stehe vor meiner Bücherwand und blicke auf ein Stück Stahl aus dem 'Injection' herausgearbeitet wurde - etwas was mir von meinem 404, meinem treuen Begleiter dieser Zeit, blieb. Sehe die Werke, die ich damals in Paris abgeholt hatte und manches scheint mir auf eine neue Art mysteriös - die Zeiten, die Geschehnisse vermischen sich. Ich denke an die Rue du Dragon, an 'CALLIGRAMMES', aber auch an die Energie, die Fritz Picard, Eigentümer des Antiquariats derzeit aufgebracht hatte. In 1938 floh er aus Deutschland; seine 7000 Bücher musste er zurück lassen, wichtige Werke der Zeit gingen verloren.
Gedanken an Jean-Luc Godards absurde Welt in 'Alphaville' steigen auf, an Paul Éluards 'Capital of Pain', dem ewigen Schmerz - Gala die ihn verließ und sich Dali zuwandte.

'... AND THE MOON IS ALMOST HIDDEN' ist eine Autofiktion, ein Versuch 'Gedanken' zu ordnen. Es ist ein Eintauchen in ein System, das von 'NOMOS _ dem METRONOME', Taktgeber und Filtersystem, systembestimmend und unbeirrbar, geführt wird. Es gestaltet sich in Form von 12 TimeCubes mit Bewertungs-/Zuordnungsdisplay, Kontroll-Monitoren und Kommunikationsabformungen in anonymer Gestalt. Ist es möglich, solch ein System in einen overflow zu bringen, mit der Hoffnung einer Selbstauflösung? Oder scheitert der Versuch, so wie Paul Éluard vergebliche Bemühungen seine Frau Gala von Salvador Dali zu entfesseln.